Archive für den Monat: März, 2006

Hin und wieder frage ich geschätzte Mitmenschen, was sie sich denn für einen Kuchen zum Geburtstag wünschen.
Eigentlich jedesmal kommt eine Antwort entlang der Linie: „Den gedeckten Apfelkuchen, den meine schlesische Oma immer gemacht hat“
„Den Rüblikuchen meiner Mutter“
Und dieses Mal:“Meine Mutter hat immer diesen Haselnusskuchen mit dicken Schokostücken gemacht – bekomme ich den?“
Ja, auch wenn Du Nussallergiker bist.
Ich würde auch gern mal jemandem zum Geburtstag eine schicke Torte machen, irgendwas neues, was derjenige immer schonmal probieren wollte. Aber das will nie jemand haben.

Also habe ich auch gestern wieder einen Kindergeburtstagsklassiker gemacht:

Haselnusskuchen mit Himbeersahne

125g weiche Butter
100g Zucker
1 Prise Salz
3 Eier
2 EL Orangenlikör oder Amaretto
75g gehackte gute Bitterschokolade
150g gem. Haselnüsse
100g Mehl
1/2 TL Backpulver

250ml Sahne
1 TL Zucker
3 EL Himbeermarmelade (Ich hatte noch selbsgebaute Bio-Himbeere aus dem vergangenen Sommer)

Als erstes den Ofen auf 180° vorheizen und eine 20er Springform einfetten.
Butter und Zucker schaumig rühren. Salz rein und nach und nach die Eier und den Likör unterrühren. Schokolade und Nüsschen dazugeben. Mit dem Mehl und dem Backpulver mischen. In die vorbereitete Springform geben und ca. 1 Stunde in den Ofen geben. Garprobe mit einem Holzstäbchen machen.
Den Kuchen ein paar Minuten abkühlen lassen und dann aus der Form nehmen, damit er vollends auskühlt.
Währenddessen die Sahne steif schlagen und mit Zucker und Himbeere mischen.
Den Kuchen längs durchschneiden – ich mache das immer mit der Bindfadenmethode – und mit der Himbeersahne füllen. Mit ein wenig Puderzucker bestäuben.

Fertig, um den Kindergeburtstag wiederaufleben zu lassen.

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Es gab heute noch einen Rest Wirsingkohlsuppe, die der Liebste gemacht hatte – war aber nicht mehr genug für ein Abendessen. Da habe ich mich an ein Rezept meiner ungarischen Chefin erinnert – Sauerkrautsuppe mit Fleischklößen. Dieses Rezept war der Grund, warum einer meiner wenigen ungarischen Sätze „Ein Kilo Hackfleisch, bitte!“ lautet.
Da habe ich dann die Suppe mit Fleischklößen getunt:

Ungarische Fleischklöße mit Reis (für 2)
200g Schweinehack
2 gehäufte EL Reis, ungekocht
1 Ei
1 halbe Schalotte, feingehackt
1 kl. Knoblauchzehe, feingehackt
1 EL feine Haferflocken
Salz, Pfeffer

Das Hackfleisch mit allen anderen Zutaten verkneten. Die Suppe – irgendeine Sorte dünne Gemüsesuppe – zum Kochen bringen. Kleine Klöße formen, und zwar etwas kleiner, als man denkt – sie wachsen nämlich beim Kochen. Die Suppe muss ziemlich viel Flüssigkeit und Salz enthalten, weil der Reis beides bindet. Die Klöße in die kochende Suppe geben. Ungefähr 15 Min. köcheln lassen, bis der Reis gar ist.
Die Klöße werden durch den Reis wunderbar locker und leicht. Ich habe die Suppe mit Zitronensaft gesäuert, weil das Originalrezept ja Sauerkrautsuppe war (sie enthielt, soweit ich mich erinnere, auch noch Speck und saure Sahne). Durch die Stärke wird außerdem die Suppe ein schön sämig – aber keine Schlempe, Pampe oder Schlonz…

Sehr fein. Diese veranstaltung hätte ich mir ausdenken können. Mal sehen ob ich es schaffe da beim nächsten mal mitzmachen.

Euro Blogging By Post

Food blogger schicken einander zugelost kleine fresspakete durch die welt und machen sich gegenseitig glücklich. Schööön.

Einer meiner guten Vorsätze für’s neue Jahr war, an mehr Blogevents teilzunehmen. Spinat bot sich wunderbar an. Grasesser kompatibel und es gibt ihn das ganze Jahr über frisch auf dem Markt, ergo keine Beschaffungsprobleme.

Das Gartenblog hatte zum Kochen ohne Blubb aufgerufen:


Ich esse gern Quiches – Herr E wünschte sich eine zum Sonntag – und die Entscheidung, was ich mit dem Spinat vom Markt mache, war gefallen.

Spinatquiche mit Tomatensauce

Teig:

125g Mehl
75g Butter
1 Prise Salz
1 Eigelb

Füllung:

500g Spinat
1 Schuss Sherry
200g Crème Fraîche
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
1/2 Bd Petersilie
2 Eier

50g cremigen Schafskäse

Aus allen Zutaten rasch einen glatten Mürbeteig herstellen und in Klarsichtfolie verpackt im Kühlschrank ruhen lassen. Mindestens eine halbe Stunde.
Den Ofen auf 175° vorheizen.
Den Spinat von groben Stielen befreien, ein wenig hacken und dann vor allem gründlich waschen. Halbwegs trockenschleudern und mit dem Sherry auf dem Herd zusammenfallen lassen.
Aus den restlichen Zutaten eine weiß-grüne Schlempe herstellen.
Eine 22er Backform fetten und mehlen, den Teig auf Boden und Rand verteilen, Boden einpieken, damit er sich nicht wellt.
Ca. 5 Minuten vorbacken. Mit Spinat und Schlempe füllen und den cremigen Schafskäse darauf verteilen.
Für etwa 1/2 Stunde im Ofen backen. Vor dem Anschneiden 5-10 Minuten ruhen lassen, damit er beim Schneiden nicht gleich auseinanderbröselt.

Während die Quiche im Ofen ist, die Tomatensauce bauen:

1 kleine Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 grüne Chili, in Ringlein
1/2 TL gem. Kreuzkümmel
1/2 TL scharfes Curry
4 Kardamomschoten
3 Tomaten, enthäutet, entkernt und gehackt
250ml Pomito
100ml Sahne
Salz, Pfeffer

Zwiebel, Knoblauch und Chili anbraten. Die Gewürze dazugeben und rühren, bis sie zu duften beginnen. Tomaten und Pomito dazu, salzen, pfeffern, aufkochen. Ca. 5-10 Minuten leise vor sich hin köcheln lassen. Sahne dazu und weitere 5 Minuten köcheln. Abschmecken.
Fertig.

Inzwischen dürfte auch langsam die Quiche fertig geworden sein, so dass man jedem ein Stück Quiche zusammen mit der Tomatensauce reichen kann.

Spinat und Tomaten finde ich immer wieder eine schöne Kombination.

Gestern vor dem frischfleischkühlregal:

Kind (8): „Was ist das denn?“
Ikke: „Kaninchen. Ein ganzes. Gehäutet und ausgenommen, ohne kopf und füsse.“
Kind: „Oh lecker! Wann essen wir das?“

Oder: Die tage ist es mit seiner mutter in unserem viertel und ruft auf die „was wollen wir essen“ frage: „sushi!“. Nur wo? Kein problem. Das kind führte die erwachsenen einfach nacheinander in der reihenfolge absteigender qualität in die sushi bars der gegend bis sich ein freier platz gefunden hatte.

Für erwachsene, die darauf nicht vorbereitet sind, kann so etwas sehr demütigend sein.