Archive für den Tag: 16. April 2006

Lustig sind immer wieder amerikanische touristen in spanien, die von ihrer antrainierten gewohnheit nicht lassen können, spanisch sprechendes restaurant- und hotelpersonal herablassen zu massregeln. Sind diese doch, nachdem was ihnen ihre kinderstube gelehrt hat, ungebildetetes, niederes einwanderergeschlünz, das nur dronenhaft ausführt, was man ihnen nachdrücklich aufträgt. Und das nicht einmal zuverlässig.
Der spanische spanier hingegen ist mitnichten einwanderer in spanien. Nicht in dem sinne jedenfalls. Da zieht ein dienstleistungsgespräch zwischen amerikanischem gast und spanischem hotelrezeptionisten schnell kreise, dem US amerikaner unbehaglich sind. Geschult, greift er also auf seine gewohnte überlegenheit zurück: I want to talk to you manager! Herrlich mitanzusehen ist jetzt, wie mit einer gesunden, selbstbewussten arroganz der spanier diese attitüde an sich abperlen lässt: You are talking to him already, how can i help you? Grosses kino!

Apropos kino: mittagessen geht hier in madrid ja nicht unter zwei stunden und drei gängen ab. Ausserdem hat es gefälligst spät stattzufinden (zwischen halb zwei und halb vier) und ist ohne eine halbgrosse flasche wein sowieso keine mahlzeit.

fischsuppe (aber richtig):

pulpo a la gallega (madrid remix):

flan caramel (einfach und solide) plus cafe solo

siesta (aber sowas von richtig)

Das war gut!

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Gründe, Marmelade herzustellen:

1) Wie bereits erwähnt, kaufe ich gern ein wenig zu viel auf dem Markt

2) Das Wetter war schlecht und dann kann ich mich auch in der Küche vergnügen

3) Man kann sich wie eine Haushaltsgöttin fühlen

4) Sie eignet sich hervorragend als Mitbringsel.

Erdbeermarmelade mit Mango

1 Mango in Würfeln mit gewürfelten Erdbeeren zu einem Kilo ergänzen.
In einen 1x Teebeutel 6 Kardamomkapseln und 6 Nelken geben, zubinden.
500g 2:1 Einkochzucker

Alles zusammen zum Kochen bringen, ca. 3-5 Minuten sprudelnd kochen. Beutelchen mit Gewürzen rausfischen. In möglichst sterile Gläser abfüllen, Deckel drauf, kalt werden lassen.

Fertig.

Im Glas:

Auf Hefezopf:

Feiertage sidn eine hervorragende Gelegenheit, mich an traditionelle Gerichte zu wagen, die ich bisher nie ausgetestet habe. Diesmal ein Osterzopf. Eigentlich kann das nicht so schwer sein, war es auch nicht. Auch wenn der Zopf leider nicht ganz die Form behalten hat, die ich ihm gegeben habe.

Osterzopf

500g Mehl
1 Hefewürfel (42g)
100g Zucker
1/4l lauwarme Milch
1 Prise Salz
1 Ei
100g Butter
150g Rosinen

1 Eigelb, 2 EL Milch, Hagelzucker, Mandelblättchen

Einen Hefeteig herstellen, der in der Konsistenz an Briocheteig erinnert. Das heißt: In das Mehl eine Kuhle machen, in die die hefe kommt, die mit der Milch aufgelöst wird. Die restlichen Zutaten auf dem Rand verteilen und einen glatten Teig herstellen. Eventuell ein wenig mehr Mehl nehmen.
Ich habe wundervolle iranische grüne Rosinen bekommen, die schmecken mir einfach besser, man kann aber auch ganz normale nehmen.
Den Teig abgedeckt 30-45 Minuten ruhen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt. Durchkneten, 1/3 abnehmen. Aus dem restlichen Teig 3 Teigrollen herstellen, etwa 40cm lang. Nebeneinander legen und von der Mitte aus anfangen zu flechten, die Enden unter dem Zopf verstecken. Genau das Gleiche mit dem restlichen Drittel. Das sieht dann so aus:

Den kleinen auf den großen Zopf legen:

Nun nocheinmal gehen lassen, ca. 30 Minuten.
Mit der Eigelb-Milch-Mischung bepinseln, Mandelblättchen und Hagelzucker darauf verteilen.
Bei 200° 35-40 Minuten backen.

Obwohl die Form nicht mehr ideal war, schmeckt der Zopf sehr lecker.