Anikó hatte zum gemeinsamen Kochen mit Kleiner Frittierschule für Angsthasen in Göttingen geladen. Ich bin bekennender Frittierangsthase. Ich finde, dass so heisses Öl in Töpfen oder tiefen Pfannen eine der grösseren Gefahrenquellen ist, besonders wenn ich da dann noch Zeug reinwerfen soll, das dieses Öl dann unter Umständen zum Spritzen bringt (aua). Das Ergebnis war dann sehr lecker – in Teilmantel gebackenes Gemüse mit einer Vielzahl von Dips – bin aber trotz der Einführung ein wenig vorsichtig, ob ich mich dem in meiner heimatlichen Küche ohne Unterstützung würde aussetzen wollen.
Ich hatte eine kleine, nette AirBnB Wohnung mit einem Balkon genau nach Osten, so dass ich in der Früh schon in der vollen Sonne sitzen und beim Tee Trinken langsam wach werden konnte.
Der kleine Punkt in der Mitte ist übrigens kein Dreck, sondern ein Heissluftballon, dem ich entspannt beim Fliegen für wenigstens eine Viertelstunde zugeschaut habe. Was es alles in der Mitte Deutschlands halt so gibt. Erstaunlich.

Morgensonne
Das sonntägliche Mittagessen war dann eine Koproduktion, die ich ein wenig gepuscht hatte, weil ich immer schon mal eine Entschuldigung brauchte, um mal Leipziger Allerlei nach Deutschland Vegetarisch zu basteln und es mir für den Alltag ein wenig zu viel Fummelage war. Aber zu zweit und mit netter Gesellschaft ist es super.

Ergebnis des gemeinsamen Kochens
Leipziger Allerlei
für 2-3
2-3 EL Butter
1-2 EL Mehl
350 ml Gemüsebrühe
200 ml Sahne
Salz, Pfeffer
Weisswein zum Ablöschen (wir haben Noilly Prat genommen, nur bedingt zu empfehlen)
Kerbel, zur Deko
25 g Morcheln, frisch, oder 12 g Morcheln, getrocknet und eingeweiche
Butter zum andünsten
100 g Erbsen, ausgepalt gewogen oder TK
1/2 kleiner Blumenkohl, in Röschen
2-3 Möhren, geschält und in Scheiben
6 Stangen Spargel, geschält und in mundgerechten Stücken
Salz, Zucker
Sauce anfangen. Butter zerlassen und das Mehl darin anrösten. Mit Wein ablöschen. Gemüsebrühe und Sahne nach und nach dazugeben und dabei am Köcheln halten und immer fein Klümpchenfrei halten durch Rühren mit einem Schneebesen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, warm stellen.
Währenddessen die getrockneten Morcheln mit 75 ml kochendem Wasser übergiessen und quellen lassen. Bei mir bis Mitte Gemüse ist fertig. Dann abgiessen und in Butter schwenken. Unter das fertige Gemüse heben.
1/2 l Wasser mit Salz und Zucker aufkochen. Spargel in ca. 10-12 Minuten darin bissfest garen. Nach 3 Minuten alles weitere Gemüse dazu geben. Es sei denn, es wären frische Erbsen. Die erst 3 Minuten vor Schluss. Abgiessen, mit Morcheln und Sauce mischen.
Wir haben dazu neue Kartoffeln gemacht, weil uns das genug Frickelarbeit war, auch wenn in Deutschland Vegetarisch dazu Blätterteigdreiecke und Butterklösschen empfohlen werden. Das können andere gern machen, uns hat es so sehr gut geschmeckt.
Gemüse auf Tellerchen, Kartoffeln dazu und alles mit ein wenig Kerbel überstreuen.
Geniessen und sich über den schönen Tag freuen.
ETA
Und da Anikó nun ihre Variante online hat – der Bericht von der anderen Seite des Herdes.
[…] noch die kleinen Berichte von Frau Kochschlampe und Frau Küchenlatein, die sich noch in der Saline Luisenhall […]