Wie in der letzten Runde erwähnt, bin ich nicht die frittiersicherste. Andererseits war ich vergangene Woche mit ein paar Freunden im immer gleichen Haus in Südfrankreich und hatte also eine Sorge weniger: die eigene Wohnung zu ruinieren, sollte das mit dem Frittieren an irgendeiner Stelle schief gehen. Ich bin in diesem Jahr sehr, sehr kurzfristig erst zur Runde dazugestossen (Donnerstag: habt ihr noch einen Schlafplatz? Freitag: Chef, kann ich kommende Woche Ferien machen? Sonnabend: durchfahren bis an die Côte d’Azur).

Wer kann der Aussicht schon widerstehen?

Wer kann der Aussicht schon widerstehen?

Als also die Omnivoren geplant haben, sich einen Abend am Grillen eines Côte de Boeuf zu probieren, habe ich die Chance genutzt und mich in der freien Küche ans heisse Fett gestellt. Und Falafeln gebastelt. Für einen Erstversuch sind sie sehr gut geworden, ich habe natürlich schon Ideen, was ich beim  nächsten Mal anders machen würde (allem voran: Backpulver in die Kichererbsenbuletten, damit sie lockerer werden). Dazu gab es ganz klassisch eine Sesamsauce und natürlich den einen oder anderen Salatanteil. Der Rest der Bagage durfte probieren (bis auf unseren Knoblauchverweigerer haben das auch alle getan) und waren durchweg angetan vom Ergebnis.

Fertig frittiert dürfen sie noch ein wenig überschüssiges Fett abtropfen

Fertig frittiert dürfen sie noch ein wenig überschüssiges Fett abtropfen

Frittierte Kichererbsenbällchen

16 Falafeln

250 g Kichererbsen, getrocknet
1 Zwiebel, gehackt
2 Knoblauchzehen, gehackt
2-3 EL Petersilie, frisch gehackt
5-6 EL Koriander, frisch gehackt
1 rote Chili, entkernt und gehackt
1 EL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Koriander, gemahlen
1/2 TL Quatre Épices
1 EL Salz
1-2 EL Mehl

Öl zum Frittieren (wenigstens 1 l, besser 2l)

Kichererbsen in viel kaltem Wasser einweichen. Wenigstens 8h, besser über Nacht. Das Rezept tut nicht mit Kichererbsen aus der Dose, also gar nicht erst versuchen. Das bringt nur Tränen.
Kichererbsen abtropfen lassen. Mit allen weiteren Zutaten (bis auf das Mehl) und 1-2 EL Wasser in eine Küchenmaschine oder ein hohes Gefäss geben und mit Maschine oder mit dem Zauberstab zermusen – nach Geschmack grober oder feiner.
1-2 EL Mehl dazugeben, um die richtige Konsistenz zu erreichen. Teig mit Klarsichtfolie abdecken und 1/2 h ruhen lassen. Mit den Händen die Bällchen formen – es sollten ca. 16 Stück werden.
Das Öl in einem hohen Topf auf eine mittlere Temperatur erhitzen (so 170°) und die Falafeln portionsweise in 8-10 Minuten darin gold-braun frittieren. Sollte man eher wenig Öl haben, dann müssen die Falafeln auf der Hälfte der Zeit mit einem Schaumlöffel einmal gewendet werden. Mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Dazu passt wunderbar eine Joghurtsauce.

Joghurtsauce

für 16 Falafeln

1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
150 g Joghurt, am besten den türkischen mit 10% Fett
120 g Tahin (Sesampaste)
2-3 EL Zitronensaft
1 kleine Knoblauchzehe, gepresst
1-2 EL Petersilie, frisch gehackt
Salz, Zucker

Alles miteinander gut verrühren und abschmecken. Sollte die Sauce sehr zähflüssig sein, dann noch bis zu einem halben Glas Wasser darin unterrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Abwandeln nach eigenem Wunsch und Willen – andere Kräuter, andere Gewürze, mit Backpulver drin, mit Nüsschen, mit Semmelbröseln statt Mehl vor dem Frittieren in Sesamsaat wälzen – es gibt viele, viele Möglichkeiten sich hier kreativ auszutoben. Aber für den Anfang war es so auch schon sehr schön, muss ich sagen.

Gern wieder.

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