Archive für Kategorie: Zuppa

Immer wieder überraschend. Ich bin neulich ein wenig durch den Metzg geschlendert, auf dem Weg zu den letzten Alpensäuli Beständen. Eigentlich hatte ich einen anderen Auftrag, welchen Teil es vom Schwein denn geben sollte, aber da die Auswahl auf Stotzen oder Stotzen zusammengeschrumpft war, habe ich Stotzen gekauft.
‚Was ist denn Stotzen?‘
‚Na, das Eckstück!‘
Immer noch keine Erkenntnis auf meiner Seite, was das denn sein könnte (ich habe jetzt gelernt, dass ich einen Braten aus dem Hinterschinken gekauft habe). Egal, gekauft wie gesehen. Ausserdem muss nicht ich das verarbeiten und essen sondern der GröFaZ. Der hat dann auch einen Weg gefunden. Was ich auf dem Weg zur Kasse beim Metzg gefunden habe, waren Kichererbsen aus Italien, geschält und halbiert, die für Suppe angepriesen wurden. Eine Mischung aus ceci decorticati (gehäutete Kichererbse) und cichercie decorticate (gehäutete Platterbse). Ah ja. Genau, hätte ich eh so bestellt. Zumindest nachdem ich heimlich nachgeschaut habe, was das denn eigentlich ist – so war mir die Platterbse bis dahin nicht so wahnsinnig geläufig. Es mag daran liegen, dass sie in Europa eigentlich nur in Spanien und Italien an Menschen verfüttert wird und ansonsten maximal an die Kühe geht. Unverdientermassen, wenn ich das aktuelle Beispiel mir anschaue. Die Suppe, die ich daraus gebaut habe, war sensationell lecker. Deswegen auch hier verewigt, obwohl ich daheim vergessen hatte ein halbwegs ordentliches Bild zu machen und es nun das gibt, was am Büroküchentisch mit dem iPad möglich ist.

Kichererbsensuppe - Kochen für Schlampen

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Mrs Kostyras Borscht von Martha Stewart – ich habe sie schon ein paar Mal gemacht (natürlich immer mit zumindest Minivariationen) und sie ist eine der schöneren Suppen, die die kommende kalte Jahreszeit kulinarisch begleiten werden. Ich stehe im Moment total auf zwei Sachen: Suppe (einschliesslich Eintöpfe) und Linsen. Ich habe keine Ahnung warum das so ist, aber auch keine Manschetten dem einfach nachzugeben. Die würde ich wahrscheinlich mehr haben, wenn ich ein grosses Verlangen nach Junk Food oder Marshmallows oder so hätte. Aber so… lebe ich mit Süppchen, Eintöpfen und Linsenvariationen. Wenn ich ein wenig gewissenhafter werde mit der Dokumentation, wird es das eine oder andere davon auch hier zu sehen geben. Mal schauen, wie es sich ausgeht.
Meine Freundschaft mit Dill ist nicht sehr ausgeprägt, weshalb es mich um so mehr wundert, dass ich davon gerade 2 Packungen im Kühlschrank habe (was habe ich mir dabei gedacht? Wozu braucht man überhaupt Dill?) und habe eine halbe dann prompt in der Suppe verarbeitet.
Wenn ich es richtig gesehen habe, dann ist das hier eine klassische Wintervariante von Borschtsch aus Polen, die es traditionell an Freitagen gegeben hat – der gute Katholik isst am Freitag schliesslich kein Fleisch. Mir soll’s recht sein: mehr Essen für mich, bei dem ich nicht darüber nachdenken muss, wie man denn daraus jetzt eine wohlschmeckende vegetarische Variante basteln könnte.

Mrs Korstyras Borscht - Kochen für Schlampen

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Hin & wieder wollen Anikó und ich eigentlich gern gemeinsam Kochen. Im Normalfall haben wir nur das Problem, dass derzeit knapp 600 Kilometer zwischen unseren jeweiligen Zuhausen liegen, was der Spontaneität dafür deutlich Abbruch tut. Und so haben wir, wie schon das eine oder andere Mal zuvor, uns als moderne, umweltbewusste Menschen für ein virtuelles gemeinsames Kochen per Videoskype entschieden. Man denke nur an das ganze CO2, dass wir dank fehlender Flüge eingespart haben! Ich war ernsthaft erstaunt, dass in einem Unternehmensumweltbericht die Einführung von Unternehmensweiten Videokonferenzmöglichkeiten als Beitrag zum Umweltschutz deklariert wurde. Und nicht als kostensparende Massnahme, was mit höherer Wahrscheinlichkeit die ursprüngliche Motivation gewesen ist.
Zurück zum Thema – Anikó und ich haben uns einen Abend und eine Zeit ausgesucht, bei der die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass ich aus dem Büro heim sein würde und das hat auch alles gut funktioniert. Das auserkorene Rezept war die Fenchel-Tomatensuppe von Petra, da wir beide die Suppe noch nicht kannten und gern was neues mit Fenchel austesten wollten. Also frisch die Rechner angeworfen, gebetet, dass die Internetverbindung stabil bleibt (die Cablecom hat nicht den besten Trackrecord) und die Kameras ordentlich ausgerichtet und schon konnte es los gehen.
Fenchel-Tomatensuppe - Kochen für Schlampen

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Neulich, gut, vor einigen Wochen, war der GröFaz kränkelnd. Gut wie ich bin, habe ich ihm eine Hühnersuppe gekocht, als Krankenkost. Und weil ich so gar keine Ahnung habe, wie das eigentlich geht, habe ich mal die Schritte dokumentiert da es sicher noch andere Menschen gibt, denen es an der Stelle geht wie mir. Ich bin ohne Hühnersuppe gross geworden (überraschend in einem langjährig vegetarischen Haushalt, oder?) und hatte so nicht den Referenzrahmen von ‚das hat Mama immer so gemacht‘ und habe einerseits die Bastelanleitung vom GröFaZ genommen und andererseits den Rest dann als best guess. Die Rückmeldung war, dass alles an sich sehr schön gewesen sei, aber das nächste Mal bitte nicht Rosmarin, sondern Thymian. Das kann ich mir merken.

Hühnersuppe | Kochen für Schlampen

So. Ich habe mir ein ausgewachsenes Huhn genommen, ein Suppengrün, ein wenig Rosmarin und Zitronenschale. Das Suppengrün bestand aus Möhre, Knollensellerie, Wirsing, Zwiebel, Lauch und Petersilienwurzel. Alles in Mundgerechte Stücke schnitzen. Nur nicht das Huhn, das bleibt wie es ist.

Hühnersuppe | Kochen für Schlampen

Das Huhn im Suppentopf auf das Gemüsebett legen und mit kaltem Wasser aufsetzen und milde salzen. Das Wasser sollte das Huhn knapp bedecken. Langsam zum Kochen bringen und dann bei geschlossenem Deckel für wenigstens 2 Stunden leise vor sich hin simmern lassen. Nach dem Auskühlen das Huhn in mundgerechten Stücken zerfleddern und zurück in die Suppe geben. Wieder aufkochen und dem kranken Huhn reichen.

Hühnersuppe | Kochen für Schlampen

Das ist natürlich dann eine grössere Runde an Hühnersuppe, wird vom Kranken aber gern in Gänze aufgegessen. Und dann um Nachschub gebeten.

Hühnersuppe | Kochen für Schlampen

Erstaunlicherweise ist Hühnersuppe tatsächlich eine wunderbare Krankennahrung und nicht nur wegen der Tradition. Sie hat eine entzündnungshemmende Wirkung (warum scheint keiner zu wissen), sie wirkt schleimlösend und heizt den temperaturempfindlichen Schnupfenviren so ein, dass sie frühzeitig sterben.

Esst mehr Suppe als Krankenessen!

Manchmal, manchmal da kommen an sich geschätzte Rezepte wieder ein wenig in Vergessenheit. Um so schöner, wenn sie dann doch sich wieder in Erinnerung bringen, warum man sie damals gern und häufig gekocht hat. So geschehen mit der Toskanischen Tomatensuppe. Vor ein paar Jahren habe ich die regelmäßig im Sommer gekocht und auch auf Parties mitgebracht und dann… auf einmal war sie grundlos weg.
Die Tage war ich bei Freunden im Ferienhaus – auf dem Lande in Frankreich und wir haben irgendwie immer zu viel Baguette gekauft. Nun finde ich es schade, das Brot wegzuwerfen, auch wenn es schon im Laufe des Tages ein wenig oll wird. Zum Glück gibt es genügend Rezepte, in denen nach altem Brot gerufen wird (Salate, Suppen, Knödel, Arme Ritter, Bread Pudding und dergleichen mehr). Und eben auch diese Tomatensuppe. Ganz wichtig ist es hier, dass die Tomaten richtig reif und sonnengetränkt sind und dass das Olivenöl gut, sanft und nicht etwa merkwürdig harsch im Hals ist.
Im Hintergrund auf dem Bild sieht man die bisher besten Ofenkartoffeln. Perfekt geschnitten, außen kross, innen fluffig weich, ein wenig süßlich in Harmonie mit der Aioli (nicht im Bild). Das Geheimnis scheint es zu sein, die richtige Kartoffelsorte zu finden und dann einen geduldigen Menschen, der sie richtig schneidet. Hatten wir da zum Glück.
Aber zurück zur Suppe, die es vor der Grillage mit Ofenkartoffeln gab:

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