Unter der Voraussetzung, dass man noch eine Handvoll kalter, gekochter Kartoffeln im Kühlschrank hat, ist das hier schon fast ein Büroquickie: Vorbereitungs- und Kochzeit zusammen liegen bei etwa 20 Minuten, also … solange man sich zwischendurch nicht von einem Telefonat ablenken lässt, wie ich es getan habe. Da war dann auf einmal sehr, sehr heißes Fett in der Pfanne. Butterreinfett am Rauchpunkt. Und wenn man dann die Kartoffelscheiben hineinwirft, dann kann es passieren, dass das Fett hoch spritzt. In dem Augenblick habe ich es einfach ignoriert und es ist mir erst am nächsten Tag aufgefallen, dass ich mehr Schäden an meinem Arm hatte, als ich mich erinnern konnte… heißes Fett sorgt für hässliche kleine Brandwunden.
Ich wage es einfach mal, dieses Rezept beim cucina rapida Event von mankannsessen einzureichen, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ‚gehobener kulinarischer Anspruch‘ hier wirklich gegeben ist. Was gegeben ist,ist ein schnelles, leckeres Essen. Schon sehr herbstlich, zumindest assoziiere ich Pfifferlinge und Steinpilze mit Spätsommer und Herbst…
Laut Kalender haben wir gerade Sommer. Wenn ich nach draußen gehe, fühlt sich das ganz sicher nicht so an. Entsprechend stand mir der Sinn nach einer wärmenden Suppe oder einem schönen Eintopf. Plan A, Kartoffelsuppe mit handgedrehter Brühe und Trüffelbutter, wurde ein wenig misstrauisch von der Kleinen Prinzessin beäugt. Ihre bisher einzige Erfahrung mit Trüffeln scheint kein voller Erfolg gewesen zu sein. Also habe ich mich Plan B zugewendet: sommerlich angehauchter Gemüseintopf. Wenn es schon draußen keinen Sommer gibt, dann wenigstens ein wenig beim Essen. Auch wenn ich mir wärmeres Wetter wünsche, um mich dem eigentlichen Sommeressen widmen zu können. Ich freue mich darauf, lauter Kleinigkeiten vorzubereiten, die dann eines lauen Abends auf der Terrasse gegessen werden können. So gern ich meine Küche mag, ich will Sommer mit warm. Warm und wärmend war der Eintopf:
Mangold mache ich selten, obwohl ich ihn sehr gern esse. Neulich habe ich mich aber mal wider daran gewagt und ein nettes Abendessen aus Mangold und Pilzen gebaut. Wunderbar einfach und weil ich ein wenig Abwechslung in meinen Kohlenhydraten haben wollte, mit Weizen statt Reis oder so.
Oh – ich habe eine Nudelmaschine erworben, so dass es demnächst wahrscheinlich das eine oder andere Beispiel mit handgedrehten Nudeln geben wird. Die Kleine Prinzessin hat schon deutlich verkündet, dass sie in Bälde plant, mit mir Nudeln zu kochen.
Essen mit health benefits: die Erdbeeren haben viel Vitamin C und Salicylsäure. Ob davon deswegen Kopfschmerzen weggehen… ich bezweifle es ein wenig. Der Dinkel hat einen hohen Anteil von Kieselsäure für Konzentration, Haut und Haare, Außerdem eine gute Quelle für Ballaststoffe und B Vitamine. Rosmarin ist ausgleichend, entzündungshemmend und antibakteriell. Eigelb hat Folsäure, B Vitamine und Vitamin D. Also quasi insgesamt mehr Medizin als Essen. Und lecker. Die Bratlinge sind durch den Dinkel angenehm nussig und geben einen wunderbaren Kontrast zu der sanften Crème fraîche mit dem fruchtigen Element der Erdbeeren und dem leicht herben Element des Rosmarins. Nur bitte nicht den Fehler machen, in die Crème Salz machen zu wollen. Gesalzene Erdbeeren schmecken nicht wirklich.
Das Rezept habe ich aus einer Brigitte (9/2009). Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine Brigitte gekauft habe. Es gibt fast jedes Jahr ein kurzes Schwanken, ob ich sie wegen der Weihnachtskekse kaufen sollte und fast jedes Jahr entscheide ich mich dagegen. Weil mir entweder die Rezepte nicht gut genug gefallen, was der seltenere Fall ist, oder weil ATB oder die Kleine Prinzessin schneller gewesen sind und zum gemeinsamen Backen gebeten haben. Dieses Mal gab es wieder Schnittmuster und Strickanleitungen, bei denen ich dachte, dass ich mal wieder ein wenig handarbeiten könnte. Die Rezepte waren eher ein Nebeneffekt. Erdbeeren waren das Thema und ich finde Erdbeeren in Herzhaftem immer gut, seit ich das erste Mal einen Erdbeer-Spargel-Salat gegessen habe. Und da dann auch noch passend zum Gartenblogwettbewerb ein Rezept mit viel Rosmarin gab, gab es viele Gründe für das Austesten und eigentlich keinen, der dagegen sprach. Also gab es Dinkelbratlinge mit Crème fraîche mit Erdbeeren und Rosmarin.
Praktisch: sie schmecken sowohl warm als auch kalt, so dass sie ein gutes Picknickmitbringsel sind.
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Es gibt etwas, das ich bei Kochbüchern überhaupt nicht leiden kann: Überraschungszutaten, die erst in den Arbeitsanweisungen auftauchen und nicht in der Zutatenliste. Mit ein wenig Glück habe ich die Zutat(en) da, mit ein wenig Pech sind meine Essenspläne gestorben. Neulich habe ich seit längerem mal wieder ein Rezept aus ‚La cuisine provençal‚ ausgesucht: La bohémienne aux aubergines „à l’estrassaire“. Unter anderem, weil es sich sowohl warm als auch kalt essen lässt, Hauptspeise oder Appetithäppchen. Und mittendrin tauchten dann noch Petersilie und Mehl auf. Zum Glück habe ich das beides eigentlich immer auf Vorrat da. Nun ja, es ist insgesamt eh ein Rezept der Natur, dass alle Mengenangaben nur als grobe Peilwerte angegeben werden, da kann ich mir auch für diese beiden Sachen einen Schätzwert ausdenken. Das Ergebnis lohnt das Experiment durchaus – optisch gewinnt man dafür allerdings keinen Blumentopf.